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Malvorgang

Anfänglich gilt es die Dimension der Leinwand zu erforschen,
gestisch, wie auch mit tastenden Farbspuren. Oder provokativ
durch einen vorerst willkürlichen Farbklecks.

Ein Bild wächst, verdichtet sich, gewinnt an Form durch Antworten,
die aus gestellten Fragen gegeben werden. Dieses ständige Spiel von
Fragen und Antworten ist das Eigentliche beim Malen.

Die Formen dringen erst langsam zu Tage. Immer wieder, wenn sich
manche (klarere) Formen zeigen, stellt sich die Frage diese aufzugreifen
oder nicht, sie wegzumalen, zu überdecken, zu ersetzen und weiter
zu suchen, entstehen zu lassen.

Die unbedingte Aufmerksamkeit stellt sich in einer eigenartigen
Konstellation. Einerseits ist es höchste Konzentration, andererseits
ist es ein Gefühl von Entrückung. Ich sehe, wie meine Hand Flecken
als Antworten setzt, noch bevor ich den wahren Grund dafür erkennen kann.

Nuancierte Kleckse strukturieren das große, sich unaufhörlich
ausdehnende Farbgebilde. Dieses will wieder durchbrochen
werden – von einem Kontrastton. Figur und Grund chanchieren.
Ich weiß nie recht, will es auch gar nicht wissen, welcher Part die
Figur und welcher den Part des Grundes spielt.

Die Rhythmik des Malens ist so dominant, dass alle Erinnerungen
an Geschautes, die noch kurz vorher (ein)fallen, keinen Platz haben.

Die Leinwand wird zum farbpulsierenden Wesen, das seine wahre Gestalt finden will.

Es sieht so aus als wenn ich dieses Bild sich selbst überlassen kann.

 

 

 

Wachsen

Malvorgang

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helmut kolar